Jugendheim Aarburg 2018
Farbkonzept für Bewohnerzimmer, Zugänge und Nasszellen im Hauptgebäude des Jugendheim Aarburg

Die Wohngruppe Froburg, des Jugendheim Aarburg gliedert sich über 2 Stockwerke, jeweils in einen west und in einen ost-Flügel. Die geschlossenen Sektionen mit jeweils 4-5 Zimmern, bilden separate Einheiten. Das Konzept eines geschlossen Jugendheims stellt besondere Anforderungen an die Sicherheit und das Schliesskonzept. Während des Tages sind die Hauptzugänge geöffnet und die Jugendlichen können sich in ihrer Freizeit frei bewegen. Sich gegenseitig besuchen und in den Gemeinschaftsräumen miteinander Zeit verbringen. Jeweils am Abend sind alle Jugendlichen in ihren Zimmern in den geschlossenen Bereichen.
Das „Hauptgebäude“ des Jugendheim Aarburg befindet sich auf der historischen Festung Aarburg, ist aber kein historischer Bestandteil der alten Festungsanlage, sondern ein Neubau aus den 1950-er Jahren.
Das Projekt von 1950 zeugt von einem gewandelten Verständnis im Bereich Jugendfürsorge und Jugendkriminalität und rechtfertigte im damaligen Verständnis den radikalen Eingriff in die historische Bausubstanz. Kunsthistorische Erwägungen spielten damals keine oder wenn dann nur eine untergeordnete Rolle.
In den Achtziger Jahren des letzen Jahrhunderts wurde das „Hauptgebäude“ letztmals komplett saniert.
Mit der aktuellen Sanierung wurden die Zimmer, Nassbereiche und die Zugänge erneuert. Ein neues Sicherungskonzept machte auch die Erneuerung der Zimmertüren notwendig. Bestehende Decken und Türen, die keinen Sanierungsbedarf aufwiesen wurden gereinigt und teilweise neu gestrichen. Die Böden und die Wände der Sanitärnischen in den einzelnen Zimmer sind fugenlos ausgeführt. Der Eichenparkett und die massiven Einbauregale in den jeweiligen Privaträumen der Jugendlichen entsprechen den hohen Anforderungen eines Jugendheims. Die Böden der Zugänge und der Nassbereiche sind fugenlos ausgeführt.
Das Farbkonzept spielt mit der Idee von Identifikation und Überraschung. Die „modernen“ Materialien und der Umstand das das Gebäude nicht als historisch einzustufen ist, liess uns in der Farbwahl grösseren Spielraum, als es bei bei einem Eingriff in historischer Bausubstanz möglich gewesen wäre. Vier unterschiedliche Bodenfarben definieren je eine separate Wohneinheit. Diese vier Basisfarben werden mit einem satten Orange als punktuelle Kontrastfarbe ergänzt. Es entstehen in jeder Einheit neue individuelle Farbeindrücke, kein Zimmer ist genau wie das andere.
Ein weiterer Aspekt ist die „Überraschung“, Die jeweils wechselnden Farbkombinationen wirken dem Umstand einer Gewöhnung entgegen und lassen immer wieder anregende Farbreize entstehen.
Diese Farbreize sollen sich auf die Bewegungszonen beschränken. In den Zimmern ist die Farbwahl bewusst zurückhaltend und schlicht.






